Staatliche Förderung beim Hauskauf
– Ein Überblick –

Der Staat bietet verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten beim Immobilienkauf, durch die mehrere Zehntausend Euro eingespart werden können. Doch welche Förderungen gibt es genau und welche sind besonders lohnenswert? Wir von Lebenstraum-Immobilien haben die wichtigsten Informationen für Sie in diesem Beitrag zusammengestellt.

Wie sieht die staatliche Unterstützung aus?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Förderungen: Der Staat kann entweder beim Ansparen von Eigenkapital helfen oder beim Abbezahlen des Darlehens durch günstige Zinsen und Zuschüsse unterstützen.

Unterstützung beim Sparen

Viele Arbeitgeber bieten ihren Angestellten sogenannte vermögenswirksame Leistungen an. Dabei können bis zu 40 Euro monatlich in eine private Geldanlage, wie etwa einen Bausparvertrag, eingezahlt werden. Zusätzlich kann der Staat mit der Arbeitnehmersparzulage bis zu 43 Euro jährlich beisteuern, bei Ehepaaren sind es bis zu 86 Euro pro Jahr. Voraussetzung dafür ist, dass das zu versteuernde Einkommen unter 40.000 Euro pro Arbeitnehmer liegt.

Eine weitere Fördermöglichkeit ist die Wohnungsbauprämie. Für eigene Einzahlungen von bis zu 700 Euro pro Jahr auf ein Bausparkonto verspricht der Staat zehn Prozent Zuschuss. Die Einkommensgrenze liegt hier bei 35.000 Euro für Alleinstehende und 70.000 Euro für Verheiratete. Wer jährlich mindestens 50 Euro für den eigenen Wohnraum zurücklegt, kann bis zu 70 Euro an Förderung erhalten, Ehepaare sogar bis zu 140 Euro.

Die staatlichen Zuschüsse beim Sparen spielen aufgrund ihrer eher geringen Beträge keine entscheidende Rolle beim Immobilienkauf. Sie sind wahrscheinlich nicht ausschlaggebend dafür, ob man sich ein Haus leisten kann.

KfW-Kredite für Immobilienkäufer

Seit dem 1. März 2023 ist das KfW-Programm „Klimafreundlicher Neubau“ wieder verfügbar. Dieses Programm unterstützt sowohl den Bau als auch den Kauf von neuen Häusern, die den Effizienzhausstandard 40 erfüllen. Das bedeutet, dass das Haus höchstens seit einem Jahr fertiggestellt sein darf und nur maximal 40 Prozent des Energiebedarfs eines vergleichbaren bestehenden Gebäudes aufweisen darf. Diese Werte hängen von der Nutzfläche, der Geometrie und der Ausrichtung des Hauses ab und müssen von einem Fachmann überprüft werden. Zudem darf das Haus nicht mit fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas oder Pellets beheizt werden.

Erfüllt das Haus diese Anforderungen, können 100 Prozent der förderfähigen Kosten finanziert werden, allerdings maximal 100.000 Euro. Verfügt das Gebäude zusätzlich über ein Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“, kann der Kreditbetrag sogar auf bis zu 150.000 Euro erhöht werden. In den ersten zehn Jahren der Laufzeit profitieren die Kreditnehmer von stark vergünstigten Zinsen, die aktuell zwischen 2,15 und 2,71 Prozent liegen, abhängig von der Laufzeit. Dies kann im Vergleich zu den aktuellen Marktzinssätzen von fast vier Prozent zu erheblichen Einsparungen führen, die sich schnell auf Tausende Euro pro Jahr summieren. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Bonität oder des Einkommens der Antragsteller.

Immobilienkäufer

Wohnriester

Ein weiteres Programm, das sowohl beim Ansparen für den Hauskauf als auch beim Tilgen des Darlehens unterstützt, ist das seit 2008 existierende Wohn-Riester, auch Eigenheimrente genannt. Diese Riester-Rente ermöglicht es, im Alter mietfrei zu wohnen. Laut Finanztest-Expertin Jappe ist Wohn-Riester für Neukunden jedoch kaum noch relevant, da es kaum Angebote in diesem Bereich gibt.

Interessant ist Wohn-Riester vor allem für Personen, die bereits einen Riester-Vertrag haben. Diese können ihr angespartes Guthaben vollständig oder teilweise für den Immobilienkauf verwenden, ohne dabei Nachteile zu erleiden. Die jährliche Grundzulage beim Wohn-Riester beträgt 175 Euro, zuzüglich eines Bonus für jedes Kind, für das noch Kindergeld gezahlt wird. Dieser Bonus beträgt 185 Euro für Kinder, die bis Ende 2007 geboren wurden, und 300 Euro für Kinder, die ab 2008 geboren wurden. Zusätzlich können noch Steuervorteile hinzukommen.

Wohneigentum für Familien

Seit 2023 gibt es das Programm “Wohneigentum für Familien”, das Familien und Alleinerziehende mit kleinen und mittleren Einkommen beim Bau oder Kauf eines Eigenheims unterstützt. Dieses Programm ist der Nachfolger des Ende 2022 ausgelaufenen Baukindergelds. Haushalte mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren können einen Kredit zwischen 170.000 und 270.000 Euro für ihre neuen vier Wände erhalten.

Die Förderung ist abhängig vom zu versteuernden Jahreseinkommen. Für eine Familie mit einem Kind liegt die Einkommensgrenze bei 90.000 Euro, und für jedes weitere Kind erhöht sich die Grenze um 10.000 Euro. Beispielsweise darf eine Familie mit drei Kindern bis zu 110.000 Euro verdienen. Zudem richtet sich das Programm nur an neu gebaute Häuser mit einem geringen CO2-Fußabdruck. Das Gebäude muss die Effizienzhaus-Stufe 40 erreichen und darf nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden. Gebäude mit einem besonderen Qualitätssiegel erhalten eine noch höhere Förderstufe.

Der effektive Jahreszins im Programm “Wohneigentum für Familien” ist noch günstiger als im Neubauprogramm und liegt je nach Laufzeit, tilgungsfreier Anlaufzeit und Art des Darlehens zwischen 0,01 und 2,87 Prozent. Seit dem Frühjahr 2024 wird sogar eine 20-jährige Zinsbindung angeboten.

Gibt es auch Förderungen für ältere Häuser?

Ja, es gibt Unterstützung für ältere Häuser, insbesondere für frisch sanierte Effizienzhäuser. Über den Wohngebäude-Kredit aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Antragsteller derzeit einen effektiven Jahreszins zwischen 2,02 und 2,66 Prozent erhalten, abhängig von Laufzeit, Tilgung und Art des Darlehens. Die Zinsbindung beträgt zehn Jahre. Die Höhe des Kreditbetrags hängt von der Energieeffizienz der Immobilie ab, beträgt jedoch maximal 150.000 Euro. Zusätzlich gibt es Tilgungszuschüsse zwischen fünf und 25 Prozent, in bestimmten Fällen sogar bis zu 45 Prozent, die das Darlehen insgesamt reduzieren.

Zur Veranschaulichung einige Beispiele: Ein Haus, das die Effizienzhausstufe 85 erreicht – also noch höchstens 85 Prozent des Energiebedarfs eines Referenzgebäudes hat – erhält einen Zuschuss von fünf Prozent, was bis zu 6.000 Euro sein kann. Bei einem Effizienzhaus 40 kann der Zuschuss bis zu 24.000 Euro betragen. Wenn zusätzlich eine neue Heizung auf Basis erneuerbarer Energien installiert wurde, die mindestens 65 Prozent des Energiebedarfs des Gebäudes deckt, gibt es einen Zuschuss von bis zu 37.500 Euro.

Darüber hinaus bietet die KfW auch einen Kredit für den Kauf von älteren Häusern, unabhängig davon, wie energieeffizient sie sind oder ob sie saniert wurden. Seit Jahren gibt es das sogenannte Wohneigentumsprogramm, das einen Kreditbetrag von bis zu 100.000 Euro für alle bereitstellt, die Wohnraum kaufen und selbst darin wohnen möchten. Allerdings gibt es hier einen großen Nachteil: Der effektive Jahreszins beginnt bei 3,71 Prozent, was in etwa den Angeboten auf dem freien Markt entspricht.

Immobilienkäufer

Wie kommt man an die Kredite?

Beantragen Sie die Kredite bevor der die notarielle Beurkundung erfolgen soll. Wir empfehlen, zunächst auf der Website der KfW mögliche Programme zu recherchieren. Auch Verbraucherzentralen sowie Magazine wie Finanztip und Finanztest bieten umfassende Informationen zu staatlichen Fördermitteln. Im zweiten Schritt sollte man das Gespräch mit Finanzierungspartnern wie der Hausbank oder anderen Instituten suchen. Da die Banken für KfW-Kredite nur eine geringe Provision erhalten, versuchen sie tendenziell eher die eigenen Kredite zu vermitteln. Deshalb empfehlen wir Ihnen, gezielt nach staatlichen Förderungen zu fragen und mehrere Angebote einzuholen.

Weitere Förderungsmöglichkeiten in Bayern?

Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat eigene Programme aufgelegt. So gibt es beispielsweise den Wohnbau-Booster Bayern . Ein Blick auf diese Seite könnte sich für Sie lohnen.

Vielleicht bringen Sie diese Informationen ein Stück näher an Ihre Lebenstraum-Immobilie?

Mit den besten Grüßen

Ihre Catrin & Markus Bühler

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