Betreutes Wohnen erlaubt es, in Würde alt zu werden
Eine wichtige Info direkt zu Beginn: In Deutschland ist der Begriff des Betreuten Wohnens rechtlich nicht geschützt. Aus diesem Grund lassen sich verschiedene Konzepte hierunter zusammenfassen. Es ist daher ratsam, unbedingt die angebotenen Leistungen und die Seriosität des Anbieters zu prüfen, ehe man sich für die gewünschte Unterbringung entscheidet.
Betreutes Wohnen bietet verschiedene Formen
Im eigentlichen Sinne ist unter dem Begriff des Betreuten Wohnens eine eigene Wohnung im Gebäude oder dem Anwesen eines Pflegeheims zu verstehen. Auch eine Wohnanlage, die speziell auf Betreutes Wohnen ausgerichtet ist, fällt unter diesen Begriff. Beim Betreuten Wohnen sind alle
angebotenen Betreuungsleistungen rund um die Uhr verfügbar und lassen sich auf den individuellen Betreuungs- bzw. Pflegebedarf anpassen. Ebenso in die Rubrik des Betreuten Wohnens fällt das Wohnen in einer Seniorenwohnung bzw. im Eigenheim, das barrierefrei gestaltet wurde, wenn man zusätzliche Serviceleistungen in Anspruch nehmen möchte. Hierzu zählen unter anderem eine Haushaltshilfe, regelmäßige Besuche einer Pflegekraft oder ein Essensservice.
Für wen eignet sich Betreutes Wohnen?
Der Schwerpunkt liegt beim Betreuten Wohnen auf der Eigenständigkeit der Bewohner. Die Leistungen im Bereich der Betreuung sind bei diesem Konzept lediglich als Unterstützung konzipiert. Sie verfolgen das Ziel, die Selbstständigkeit der Bewohner möglichst lange zu erhalten.
Durch das Betreuungsangebot ist es möglich, auch im Alter ein unabhängiges Leben zu führen, ohne bei aufkommendem Bedarf auf unterstützende Hilfe verzichten zu müssen. Dies trägt zu einem positiven Sicherheitsgefühl bei. Sollte die gewählte Unterkunft ausreichend ausgestattet sein, kommt Betreutes Wohnen natürlich auch für Personen mit einem Pflegegrad infrage – ob dies nun Pflegegrad 1 oder Pflegegrad 5 sein sollte. Letztendlich entscheiden die Gegebenheiten der Einrichtung, inwieweit sich eine umfangreiche Pflege durchführen lässt und Betreutes Wohnen bei besonders schweren Pflegefällen überhaupt sinnvoll ist.
Ist Betreutes Wohnen auch in den eigenen vier Wänden möglich?
Grundsätzlich lässt sich Betreutes Wohnen in einer entsprechend ausgerüsteten Wohnanlage mit häuslicher Pflege durch einen ambulanten Dienst vergleichen. Dies bedeutet also, dass ambulant Betreutes Wohnen grundsätzlich kaum etwas anderes ist als das Wohnen in den eigenen vier Wänden, weil jeder Bewohner auch in einer betreuten Wohnanlage über eine eigene Wohneinheit verfügt, in der er selbstständig leben kann.
Voraussetzung für Betreutes Wohnen in den eigenen vier Wänden ist, dass diese für barrierefreies Wohnen ausgerichtet und pflegegerecht ausgestattet sind. Zudem muss ein ambulanter Dienst vor Ort verfügbar sein, mit dem man einen Betreuungsvertrag abschließen kann. In diesem sind ähnliche Grund- und Wahlleistungen enthalten, wie sie auch in einer Anlage für betreutes Wohnen angeboten werden.
Gewohntes Umfeld beibehalten oder den Lebensabend gemeinsam verbringen?
Vorteilhaft am Betreuten Wohnen in den eigenen vier Wänden ist natürlich, dass man im gewohnten Umfeld weiterleben kann. Allerdings eignen sich nicht alle häuslichen Wohnräume für ein Betreutes Wohnen im Alter, da sie nur selten so barrierearm sind wie ein Apartment für stationäres Betreutes Wohnen.
Vergleicht man den sozialen Aspekt, dann bietet stationäres Betreutes Wohnen den Vorteil, sich mit anderen Bewohnern auszutauschen und Zeit miteinander verbringen zu können – ähnlich wie in einer Senioren-WG. Vor einer Vereinsamung, wie es in den eigenen vier Wänden im Alter geschehen kann, muss man sich also nicht fürchten.
Die Leistungen bestimmen die Kosten für das Betreute Wohnen
Zum einen hängen die Kosten für Betreutes Wohnen davon ab, welche Pflegeleistungen man in Anspruch nehmen möchte. Zum anderen sind die Kosten abhängig davon, ob man sich eine Wohnung in der Anlage mieten oder kaufen möchte.
Generell liegen die Kosten für Wohnungen in Anlagen für Betreutes Wohnen über dem Preisspiegel für Immobilien in einer Region. Dazu kommen natürlich noch die Kosten für die Betreuung. Üblich ist es, für Betreuungsaufgaben und die Wohnung eigene Verträge abzuschließen. Entscheidet man sich dazu, eine Wohnung zu mieten, ist im Vertrag auf lebenslanges Wohnrecht zu achten.
Hinsichtlich der versprochenen Betreuungsaufgaben müssen diese entsprechend im Vertrag aufgelistet sein. Bestenfalls ist auch die Option im Vertrag festgehalten, die Leistungen auf einen veränderten Pflegebedarf bzw. Betreuungsbedarf anzupassen. Sollte beim Bewohner ein Pflegegrad festgestellt worden sein, übernimmt die Pflegekasse die Kosten für die Pflegeleistungen.
Die Kosten im Überblick für Betreutes Wohnen
Generell muss man damit rechnen, dass ein Platz für betreutes Wohnen in München, Berlin oder Hamburg deutlich teurer ausfällt als in ländlichen Regionen. Ehe man sich also für Betreutes Wohnen in München entscheidet, gilt es zu prüfen, was für Betreutes Wohnen in München angeboten wird und welche Leistungen im Preis enthalten sind. Eine erste Übersicht über entsprechende Leistungen für Betreutes Wohnen in München liefern die Angaben und Informationsbroschüren des jeweiligen Betreibers.
Wohnung mieten oder kaufen?
Die Kosten für Betreutes Wohnen in München hängen entscheidend davon ab, ob man im Rahmen des Betreuten Wohnens eine Wohnung mieten oder kaufen möchte.
Fall 1: Wohnungskauf
Möchte man eine Wohnung in einer betreuten Wohnanlage in München oder dem Umland kaufen, sollte man sich im Vorfeld gut über die Marktsituation sowie die durchschnittlichen Kosten informieren. Die Kosten für Betreutes Wohnen in München unterscheiden sich abhängig von der Lage, der Ausstattung und den angebotenen Serviceleistungen teilweise deutlich voneinander.
Fall 2: Mietwohnung
Auch für den Fall, dass man eine Seniorenwohnung in einer betreuten Wohnanlage in München mieten möchte, ist ein aktuelles Preisbeispiel hilfreich, um ein erstes Gespür für die Kosten zu bekommen, mit denen durchschnittlich zu rechnen ist.
Für Betreutes Wohnen in München muss man etwa 60 Euro pro Quadratmeter monatlich einkalkulieren. Hierzu kommt noch ein einmaliges Wohndarlehen in Höhe von 9.000 Euro. Diese Preise lassen sich jedoch nur als grober Richtwert verstehen, denn sie variieren abhängig von der Ausstattung, der Größe und der jeweiligen Region stark. Betreutes Wohnen in München wird in der Nähe des Stadtzentrums deutlich teurer sein als im Umland der bayerischen Landeshauptstadt, wie beispielsweise in Freising.
Wer übernimmt die Kosten für Betreutes Wohnen im Alter?
Nachdem nun geklärt ist, von welchen Faktoren die Kosten für Betreutes Wohnen in München abhängen, stellt sich nun die Frage, wer für die Kosten für Betreutes Wohnen in München im Alter aufkommt.
- Beim Kauf einer Wohnung im Betreuten Wohnen muss man selbst die Investitionskosten tragen.
- Anders sieht es hingegen bei der Miete im Betreuten Wohnen in München aus. Wenn es sich beispielsweise um eine Wohnung in öffentlich gefördertem Wohnraum handelt, ist hierfür ein Wohnberechtigungsschein die Eintrittskarte. Sollte das eigene Einkommen zu niedrig sein, lässt sich ein Antrag auf Wohngeld stellen.
- Im Falle einer Pflegebedürftigkeit übernimmt der Kostenträger einige Kosten, unabhängig davon, ob es sich nun um Eigentum oder Miete handelt. Besteht ein anerkannter Pflegegrad, werden die Kosten für ambulante Pflege sowie zusätzliche Leistungen (beispielsweise der Hausnotruf) von der Pflegekasse übernommen.
Beispielrechnung:
Die 70-jährige Hildegard verfügt über Pflegegrad 3 und lebt in einer Wohnung im Betreuten Wohnen in München. Während die monatliche Miete mit 800 Euro zu Buche schlägt, beläuft sich die Betreuungspauschale auf einen Betrag von 100 Euro pro Monat. Hildegard hat sich für zusätzliche Leistungen entschieden, die monatlich 60 Euro Kosten mit sich bringen. Die Gesamtkosten im Betreuten Wohnen in München belaufen sich damit auf 960 Euro. Aufgrund des Pflegegrades 3 bezieht Hildegard jeden Monat Pflegegeld in Höhe von 545 Euro.
Mietkosten | 800 Euro |
Betreuungspauschale | 100 Euro |
Zusätzliche Leistungen | 60 Euro |
Pflegegeld | – 545 Euro |
Differenz | 415 Euro |
Die Differenz von 415 Euro muss Hildegard aus eigener Tasche bezahlen. Sollte ihr Einkommen zu gering sein, dann besteht die Möglichkeit, Wohngeld und Grundsicherung im Alter zu beantragen.
Checkliste – Service im Betreuten Wohnen
Um die Kauf- bzw. Mietpreise für Betreutes Wohnen realistisch einschätzen zu können, ist die folgende Checkliste eine wertvolle Hilfe. Auf Grundlage dieser lassen sich entsprechende Angebote in München und dem Umland leichter miteinander vergleichen.
Leistungen in Sachen Pflege und bei Krankheit:
- Kann man auch bei erhöhtem Pflegebedarf in der Wohnung bleiben?
- Kann man auch während einer Kurzzeitpflege in der Wohnung bleiben?
- Hat der Träger der Einrichtung eine Kooperation mit stationären Pflegeheim?
Folgende Basis-Leistungen sollten angeboten werden:
- Eine qualifizierte Betreuungskraft, die regelmäßig erreichbar oder anwesend ist.
- Hausnotruf
- Hausmeisterdienst
- Winterdienst und Gebäudereinigung
- Gemeinschaftsräume
- regelmäßige Veranstaltungsprogramme direkt im Haus
- Unterstützung bei Behördendingen bzw. bei der Beantragung von Leistungen derPflegeversicherung
Diese Leistungen sollten auf Wunsch angeboten werden:
- Unterstützung bei Einkäufen und der Wäschereinigung
- gemeinsamer Mittagstisch in der Einrichtung oder Essen auf Rädern
- ambulante Pflegedienste
- Fahrdienste für Termine bei Behörden oder Ärzten
- Reparaturdienste
Die Vorteile und Nachteile von Betreutem Wohnen in der Übersicht
Die Vorteile von Betreutem Wohnen:
- Erleichterung sowie Verbesserung der Lebensqualität aufgrund altersgerechter Einrichtung und Barrierefreiheit.
- Rund-um-die-Uhr-Betreuung möglich.
- Umfassendes Serviceangebot mit Grundleistungen und weiteren Wunschleistungen.
- Organisation der notwendigen Hilfeleistungen.
- Verbesserte Lebensqualität aufgrund von Angeboten rund um die Freizeitgestaltung.
- Ein maximales Maß an Selbstständigkeit und Privatsphäre bleibt erhalten.
Die Nachteile von Betreutem Wohnen:
- Vergleichsweise hohe Kosten, die jedoch teilweise vom zuständigen Kostenträger übernommen werden.
- Eintöniges Umfeld, da vorwiegend Senioren in der Nachbarschaft.
- Im Falle einer steigenden Pflegebedürftigkeit ist unter Umständen ein weiterer Umzugnotwendig.
Foto: KatarzynaBialasiewicz
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